Crash-Wie kann man sich davor schützen?
Bevor wir mit der Artikelserie über Futures und Optionen weitermachen, möchte ich noch kurz etwas über den „Crash“ sagen. Ich habe inzwischen unzählige Artikel gelesen, die den Markteinbruch und den damit verbundenen Volaanstieg ausführlich beschrieben haben. Daher werde ich mich hier kurzhalten.
Der Markt ist in den vergangenen 2 Wochen gut 10% gesunken. Um ehrlich zu sein, ich empfinde diesen Einbruch nicht als „Crash“. Die Indizes sind in den vergangenen Jahren nur nach oben gestiegen. Im Jänner 2018 schon in einem fast beängstigenden Tempo. Auch war Volatilität letztes Jahr kaum vorhanden. Einen Markt der immer steigt, den wird es nicht geben. Damit muss man als Optionshändler leben. Vor allem aber muss man danach handeln. Und so wieder kommen wir zum Thema Risikomanagement.
Ich musste auch mit teilweise größeren Verlusten aus Positionen raus, doch mein Konto war niemals in Gefahr, sprich, es stand vor einem Margin Call oder gar dem Ruin. Natürlich wäre es mir lieber gewesen ich hätte kein Geld verloren. Aber so ist das nun mal. Das größte Problem, war meiner Meinung nach nicht der Rücksetzer in den Aktienmärkten, sondern der damit verbundene heftige Anstieg der Volatilität.
Wie kann man so einen Crash verhindern?
Überhaupt nicht! Ob der Markt zusammenbricht oder nicht können wir als Optionshändler nicht beeinflussen. Wem das Risiko eines solchen Crashes zu hoch ist, der darf nicht an der Börse handeln. Was wir tun können ist aber unser Depotrisiko zu reduzieren.
Ich habe bereits einen Artikel über Risikomanagement veröffentlicht, doch aufgrund der Wichtigkeit werde ich noch ein paar Punkte herausgreifen.
Ich denke, wer in den letzten Tagen Positionen offen hatte weiß wie schnell es im Depot abwärtsgehen kann. Nach solchen Tagen ist das Depot schnell einmal 5 bis 10% unter Wasser. Und in solchen Situationen ist es wichtig, dass man einen klaren Kopf behält und auch entsprechend handelt. Es macht keinen Sinn, in einem solchen Abwärtstrend noch mehr short Puts hinterherzuschreiben, weil man denkt, weiter sinkt der Markt nicht weiter. Beachte: Der Markt kann länger irrational bleiben als Sie liquide. Es spricht natürlich nichts dagegen vorsichtig eine oder zwei Positionen zu eröffnen. Doch gleich wieder voll auf Marginauslastung fahren, halte ich für unvernünftig und gefährlich. Gerade in solchen Phasen sollte man versuchen die Marginanforderung so gering wie möglich zu halten, denn niemand weiß wie es weitergeht.
Ein weiter Punkt ist der Handel mit Spreads. In meinen Konten handle ich nahezu ausschließlich Spreads was mir letzter Woche sehr zugute gekommen ist, besonders aus Sicht der Volatilität. Da die Volatilität stark angesprungen ist, sind die Shorts Puts rasch teuer geworden. Aber ebenso die Long Puts, was sich natürlich bemerkbar machte. Auch wenn ich aus Positionen raus musste, aufgrund meines Regelwerkes, so kam es nicht zu der Situation das die Preise aufgrund der Vola förmlich explodierten. Einen Großteil meiner Positionen konnte ich also kontrolliert mit 200% Verlust schließen.
Ein weiter Vorteil von Spreads ist die begrenzte Marginanforderung. Der Spread braucht beim Aufsetzten schon weniger Margin als eine reine Short Position und diese Margin erhöht sich auch später nicht wirklich, sollte der Basiswert nachgeben.
So, das wars jetzt für eine Weile mit dem Thema Risikomanagement. Dennoch solltest es du immer im Hinterkopf behalten und in deinem Handel einbeziehen.
Ich hoffe, dein Konto hat die letzten Wochen mit nur ein paar blauen Flecken überstanden und ist jetzt wieder bereit für neue Herausforderungen.
Wenn du wissen willst, welche Trades ich als nächstes eingehen werde, dann kannst du dich hier zum Newsletter anmelden.
Lg Michael